Friedrich Christian Laukhard: Eingetragen am Sonntag, 27. Juli 2014 03:38
Den 27. Juli nachmittags brachen wir von Mainz auf, marschierten die Nacht durch und kamen den andern Morgen früh um acht nach Alzey. Es war damals sehr heißes Wetter und daher fand der Herr von Manstein, welcher unsere Kolonne anführte, für gut, uns des nachts gehen und am Tage ruhen zu lassen. Es war nicht sehr dunkel und guter Weg, wie die Wege in der Pfalz überhaupt sind und so war diese Anstalt heilsam und löblich.
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Friedrich Christian Laukhard: Eingetragen am Mittwoch, 23. Juli 2014 01:35
 Mainz wurde den 23. Juli 1793 an die Deutschen übergeben; aber wahrlich, diese Übergabe war nicht so sehr die Folge der deutschen Tapferkeit oder der Not der Franzosen als vielmehr Folge gewisser geheimer Unterhandlungen, bei denen Merlin vorzüglich interessiert war. Das Gesetz seiner Republik erlaubt erst dann die Übergabe einer Festung, wenn es ihr an den Lebensmitteln mangelt oder wenn der Feind eine brauchbare Bresche geschossen hat; keins von beiden war in Mainz der Fall.
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Friedrich Christian Laukhard: Eingetragen am Montag, 21. Juli 2014 20:12
 Lange hatte unser Bataillon auf der linken Rheinseite gestanden und rückte den 17. Juni auf die andre Seite ins Lager ohnweit Bischofsheim, wo der damalige Oberst von Rüchel das Oberkommando hatte. Hier war unser Dienst weit schwerer und gefährlicher als auf der linken Seite.
Wir hatten unter andren schlimmen Posten auch die sogenannte Leimgrube dicht an einer Rheininsel zu besetzen. Diese Grube wurde von unsern Leuten bald die Mordgrube genannt, weil alle Tage mehrere daselbst erschossen wurden, denn auf der Insel, welche nur durch einen schmalen Kanal davon getrennt war, standen die Franzosen und sobald sich einer von uns über den aufgeworfnen Damm mit dem Kopfe erhob, schossen sie so gewiss, dass sie ihm allemal das Hirn zerschmetterten. |
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Friedrich Christian Laukhard: Eingetragen am Montag, 14. April 2014 10:42
 Wir rückten am 14. April ins Lager vor Mainz, welches aber nur von weitem, jenseits des Rheins über eine starke Stunde, beinahe gegen zwei Stunden eingeschlossen wurde. Es war an einem Sonntag und der Pöbel, groß und klein, aus der ganzen dortigen Gegend kam heran, uns und unser Lager zu besehen. Unter diesen waren viele meiner Bekannten, mir ihre Anhänglichkeit und Freundschaft zu beweisen.
Die Mainzer Besatzung war damals 18 000 Mann stark. Dieses war wirklich für eine Ausdehnung, wie damals die Mainzer Werke sie hatten – wozu noch Castel und die Petersaue, eine Rheininsel, und noch verschiedene andere Inseln zu der Zeit gehörten – viel zu schwach.
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